FAQ
Voranstellen möchte ich eine Bemerkung, die eigentlich selbstverständlich ist und keiner Erwähnung bedarf, da sich diese aus dem hier Gezeigten von selbst ergibt. Aber wir leben nicht in einem rechtsfreien Raum - also hier nochmals der Haftungsausschluss:
alles auf dieser Homepage gezeigte wurde von mir nach bestem Wissen und Gewissen zusammen gestellt und ergibt sich aus meinen eigenen Versuchen mit dem Heizsystem meines Hauses. Wenn jemand den Tunnelkollektor nachbaut, übernimmt er das komplette Risiko für alle Folgen daraus.
Nun, nach zwei Heizperioden Erfahrung mit dem Tunnelkollektor, als erste Fragen die, die ich mir schon selbst gestellt (und beantwortet) habe:
was würde ich heute anders/besser machen?
...Nachtrag
Jan. 2020 -->
siehe Tunnelkollektor 2.0
Wir
haben nun die Kupferrohre weggelassen und die Tunnelkollektorrohre
anders gelegt. Eigentlich müsste er jetzt auch nicht mehr
Tunnelkollektor, sondern treffender "Etagenkollektor"
heißen...
Den
großen 2000 l Pufferspeicher für die Heizung vs.
Batteriespeicher
...Nachtrag Jan. 2020
-->wir haben heute eine Batterie und einen Pufferspeicher.
Und
immer noch ist die indirekte Speicherung der Stromüberschüsse im
großen Pufferspeicher deutlich billiger als eine Batterie...
Welche
Solarkollektoren eignen sich bzw. eignen sich nicht? (Eduard,
09.07.2017)
Es können alle (Flach)kollektoren verwendet
werden. Mit Ausnahme von Vakuum-Flachkollektoren und
Vakuum-Röhrenkollektoren.
Damit ist auch schon die Begründung eingeleitet: ein Vakuum isoliert die innen liegenden, Wärme aufnehmenden, Rohre sehr stark nach außen. Damit ist die Aufnahme der Umgebungstemperatur -vor allem nachts- sehr stark eingeschränkt.
Auch
jegliche Art von unabgedeckten Kollektoren eignen sich, bis hin zu
Energiezäunen oder (z.B. auf dem Garagendach) ausgebreitete
schwarze Kunststoffrohre.
An dieser Stelle eine
„Empfehlung“:
die von mir eingesetzten Kollektoren der
Firma Windhager
kann ich nicht
empfehlen.
Diese beschlugen von innen bei niedrigen
Temperaturen und begannen an einer Stelle zu korrodieren. Obwohl die
Garantiezeit noch nicht abgelaufen war, wurde mein Anspruch mit der
Begründung abgelehnt, dass die Garantie bei Eigenmontage sowieso
verfällt.
Ich habe dann die Be/Entlüftungsschlitze als
Fehlkonstruktion ausgemacht: diese lassen Schlagregen ungehindert
ins Innere des Kollektors dringen und der muss dann erst mal bei
Sonnenschein langsam wieder verdampfen...
In meinen Augen also
eine Fehlkonstruktion, gepaart mit arrogantem Serviceverhalten.
Die
Schlitze habe ich dann mit Gummi so überdacht, dass Regen nicht
mehr eindringen kann, Feuchtigkeit aber immer noch entweichen kann.
Das scheint nun zu funktionieren.
Nachtrag
Jan. 2020 -->
Wärmepumpenkollektor
der Fa. STI
Nachtrag
Feb. 2022:
Die
Fläche der solarthermischen Kollektoren nicht zu groß wählen!
9
m² Sonnenkollektor für die Anlage in der Eifel ist ok, die
Westerweiterung um
10m² war zu viel des Guten.
Die 12m²
hier in Schwerin passen besser zu den beiden TK hier.
Bei
welchen Bodenverhältnissen macht der Tunnelkollektor Sinn/keinen
Sinn?
( Rudolf, April 2017)
Sobald Wasser durch den
Bereich fließt, in dem der Tunnelkollektor liegen würde, macht
dieser an dieser Stelle keinen Sinn.
Das Wasser spült
sämtliche eingebrachte Wärme, die zur thermischen Regeneration und
zum Aufbau eines saisonalen Vorrates eingelagert werden soll, wieder
weg.
Damit fiele der große Vorteil des Tunnelkollektors, die
Möglichkeit die Wärme auf niedrigem Temperaturniveau zu nutzen,
die sonst nicht nutzbar wäre, in sich zusammen. Hier würde sich
eine „slinky“ Verlegung im Wasser als Grabenkollektor besser
eignen.
Ein lediglich nasser Boden ohne Wasserbewegung wäre
allerdings aus meiner Sicht kein Hinderungsgrund für einen
Tunnelkollektor.
Lassen
sich die Wendeln des Tunnelkollektors auch anders/sinnvoller
verlegen? (Udo, 19.08.2017, Beruf: Dipl.-Ing Nachrichtentechnik,
in Rente, mit Berufserfahrung in Solarthermie und Heizungstechnik
(Bosch und Buderus))
Grundsätzlich erst einmal mein „Ja“
zu allen Ideen, die das System verbessern!
Seine Ideen
haben das Ziel, den Tunnelkollektor über die gesamte Länge mit
möglichst gleichmäßigem Temperaturgefälle auszulegen:
… die
beiden Wendeln gegenläufig zu durchströmen..
… die
Tunnelwindungen nicht mit Rohr 1 - Rohr 2 abwechselnd über die
Tunnellänge wickeln, sondern Rohr 1 komplett dann Rohr 2 komplett,
jedes Rohr also halbe Tunnellänge.
Und da gibt es dann wieder
die Möglichkeit der gleichförmigen -> -> oder der
gegenläufigen Durchströmung -> <- oder <- ->
Das
wäre vergleichbar einem Solarspeicher mit zwei Heizwendeln, bei dem
man dann die verschiedenen Durchstömungen betrachten kann.
Der
Fantasie sind keine Grenzen gesetzt...
Jetzt haben wir
das Ganze doch ganz anders gemacht...
--> siehe
Tunnelkollektor 2.0
Die
Gretchen-Frage:
...die Handwerkerfrage ist die
Gretchenfrage bei der Sache:
keiner will/kann eine Garantie
für eine Leistung und Sache übernehmen,
die er nicht selbst
nach hinten (Hersteller) weiterleiten kann. Ich
fürchte, dass
Sie nur jemanden finden, der Sie kennt und dem Sie
schriftlich
geben, dass Sie selbst die Verantwortung für dieses
Projekt
übernehmen.
Die Garantie für die Wärmepumpe, die
Solar- und die PV-Kollektoren
bleiben aber in jedem Fall
erhalten.
Es bleibt de facto nur der Tunnelkollektor,
und genau betrachtet, das
Rohr des "Erdkollektors"
als Risiko (für den Handwerker).
Wenn man beim Verlegen
keinen Knick rein macht und keine
scharfkantigen Steine aus
einer Höhe die für das Rohr gefährlich wäre,
runterfallen
lässt, ist m.E. das Risiko vernachlässigbar.
Aber diese
Entscheidung kann nur der Bauherr treffen.
Die
Auslegung des Tunnelkollektors
Eine
Berechnungsformel kenne ich nicht.
Auch der Energieberater sah
sich außer Stande, dieses System zu rechnen. Vielleicht
findet sich mal ein Masterstudent, der sich in einer Masterarbeit
damit befasst...
Wir haben etliche Leerrohre für
Temperaturmessungen sinnvoll in der Erde versenkt. Dem Spieltrieb
eines angehenden Ingenieurs sind kaum Grenzen gesetzt. Aufnahme der
Tempeaturen und deren Visualisierung im Raum und deren Veränderung
im Laufe eines Betriebsjahres...Entwicklung einer Berechnungsformel
für die Dimensionierung abhängig vom Heizbedarf, der
Bodenbeschaffenheit, einem eventuellen fließendem Grund/oder
Drainagewassers, der eingebrachen solarthermischen Überschusswärme,
...
Ich hatte mich damals beim Prototyp am Eisspeicher und den
Grabenkollektoren orientiert und dann Ingenieurmäßig abgeschätzt
und danach einfach in's Risiko gebaut.
Es zeigte sich aber,
dass ich schon ziemlich gut geschätzt hatte: beide Objekte
funktionieren gut.
Unser Doppelhaus hier in Schwerin mit
insgesamt 8,8 KW Heizleistung wird mit den beiden (je 10m)
Tunnelkollektoren locker beheizt. Im letzten Winter kam eine 50m²
Werkstatt dazu, die viel schlechter isoliert ist und bisher nur
Bretter und Holzplatten als Tore hat. Da erst lief die Wärmepumpe
fast durch. Nur mit dem Haus alleine stand sie die meiste Zeit.
Die
praktische Komponente zu der Frage der Auslegung:
Ein Coil der
PE-Rohre hat 100m und wenn man nicht in der Erde Verbinden möchte,
nimmt man für eine Ebene (siehe Version 2.0) eben diese 100m und
kommt dann für einen "Tunnelkollektor" (Version 2 müsste
eigentlich besser "Etagenkollektor" heißen) auf 3 x 100m.
Wir haben hier beim Doppelhaus gute Erfahrungen mit der
Aufteilung in 2 Kollektoren gemacht. Also 2 x 3 = 6 Coils. So kann
einer nach dem Winter kalt liegen bleiben. Während der Hitzeperiode
im letzten Sommer konnten wir angenehme Kühle im Haus erreichen.
Und ob der Bagger 3m tief oder nur 2,30m tief (für 2 Stränge)
buddelt, ist kein großer Kostenfaktor. Ebenso der Preis für's
Rohr. Die 600m haben uns bei Ebero ca. 700,-€ gekostet.
Tut
mir leid - mehr kann ich nicht zur Dimensionierung sagen. Aber im
Gegensatz zur Fläche der solarthermischen Kollektoren kann der
Tunnelkollektor nie zu groß sein. Also darf's im Zweifel ruhig
etwas mehr sein... wenn der Platz da ist... die Mehkosten für's
Rohr fallen kaum in's Gewicht. Die Baggerzeit ist quasi das einzige,
was die Kosten für den Tunnelkollektor anhebt. Die restliche
Dimensionierung kann gleich bleiben.
Trial and Error sagt der Inschenör, wenn er mit dem Rechnen am Ende ist :-)
...
ob sie mir Auskunft zur Entlüftung des Kollektors geben
könnten...
Die Entlüftung gestaltet sich relativ einfach
und konventionell:
Wir hatten einen Behälter mit dem
Wasser-Frostschutz-Gemisch gefüllt. (Frostschutz auf -15°C oder
tiefer einstellen, dann kann man später bei Notwendigkeit einfach
mit Wasser nachfüllen).
Dann eine saubere(!) Tauchpumpe mit
entsprechender Leistung rein, die Rücklaufleitung ebenfalls in den
Behälter fixieren und dann ab die Post. Alle Blasen werden mit
genommen und wenn keine Blasen mehr kommen ist das System korrekt
gefüllt. Eine Gartenpumpe mit Ansaugschlauch tut es auch. Sie muss
aber ebenfalls den nötigen Volumenstrom liefern, dass die
Luftblasen auch alle mitgenommen werden.
(Wir hatten das im
Vorfeld mit unserer Pumpe und transparentem Schlauch in gleicher
Dimension auf eine Leiter gewickelt ausprobiert...)
...darf
ich mir das mal vor Ort ansehen?
Gerne, die neue Anlage
ist in Schwerin. Kurze Mail zur Terminabsprache
an
tunnelkollektor@thierys.de
Muss
eine Genehmigung beantragt werden?
Eine Genehmigung war
weder in der Eifel, noch in Schwerin nötig.
In Schwerin war
das Ding aber anzeigepflichtig.
Was
darf/kann ich ohne Folgeschäden befürchten zu müssen auf die
Tunnelkollektoren bauen/pflanzen?
Bezüglich der
Überbaubarkeit habe ich lediglich beachtet, dass ich die
Garageneinfahrt nur geschottert, nicht gepflastert hatte, da sich in
den ersten 3 Wintern das Erdreich immer noch mal etwas gesetzt
hatte. So brauchte ich nur Schotter nach zu füllen.
Wenn die
Latenzwärme genutzt wird, friert ja auch der Boden ein, hebt sich
und setzt sich nach dem Auftauen wieder.
Da verbietet sich von
selbst ein Überbau, der diese Bewegungen nicht verträgt.
Hier
in Schwerin haben wir Wiese drüber. Flachwurzelnde Pflanzen sollten
ebenfalls kein Problem darstellen, haben wir aber bisher noch nicht
ausprobiert.
Wie
groß soll/kann die PV-Anlage sein?
Die Größe der PV
ist Geschmackssache. Die WP zieht zwischen 1500 und 2000 Watt. Die
PV ist heute so billig, wir haben hier das komplette Programm auf
unser Dach gepackt, also 29,9 KWp.
Was da sinnvoll ist, kann
die Amortisationsrechnung vom Solateur ausweisen.
Kann
der Solarkollektor über den Wärmetauscher auch die
Primärseite, also direkt die Heizung versorgen. Macht das
Sinn?
Man könnte natürlich direkt oder indirekt den
Heizungskreislauf vorwärmen, macht aber m.E. keinen Sinn, da
sowieso keine Wärme verschenkt wird. Alle Wärmeenergie, die nicht
als "Hochtemperatur"-Wärme in der Trinkwasserbereitung
genutzt wird, geht entweder direkt zur Wärmepumpe oder in die Erde.
neue
Erkenntnisse zum Frostschutzmittel der Sole, hier